Nur keine Scheu, der Griff zur Schere verjüngt die Rose und tut ihr gut!
Ein goldener Grundsatz im Rosenanbau heißt: Durch einen fachgerechten Rückschnitt werden das
Wachstum und die Blütenbildung der Pflanzen gefördert. Nur keine Scheu, nehmen Sie die Schere in die
Hand!
Ein regelmäßiger und fachgerechter Rückschnitt ist wichtig, damit Ihre Rosen kräftig und gesund bleiben.
Nur dann können Sie jedes Jahr eine schöne neue Blüte genießen.
– Frühjahrsschnitt:
Im Frühjahr, wenn die Forsythie blüht, soll der Rückschnitt der Rosen durchgeführt werden. Benutzen Sie
hierzu eine scharfe Rosenschere. Im Allgemeinen werden alle kranken, schwachen oder zu dünnen und
krummen Zweige entfernt. Wenn Zweige in einander verwachsen sind, müssen die nach innen wachsenden
Zweige abgeschnitten werden.
– Edelrosen: werden auf etwa 2-3Augen zurückgeschnitten.
– Bodendecker / Kleinstrauchrosen: werden auf etwa 4-5 Augen zurückgeschnitten.
– Hochstamm-Rosen: Rosenblüten, die einzeln oder in Dolden stehen, identisch an den Edel-
und Kleinstrauchrosen zurückschneiden.
– Kletterrosen: Überalterte Triebe in Bodennähe und alle kranken und schlechten Zweige entfernen. Junge
Langtriebe anbinden und die Seitentriebe auf 2 Augen zurückschneiden.
– Trauer-Hochstamm-Rosen: Diese werden meistens unmittelbar nach der Blüte zurückgeschnitten. Alte,
kranke und schwache Zweige entfernen; junge, gesunde, zwei Jahre alte Triebe stehen lassen. Diese Rosen
blühen nämlich am vorjährigen Holz. Um eine schönere Form zu bekommen, kann man einen
Verjüngungsschnitt durchführen.
– Botanische und (große) Strauchrosen: Diese Rosen braucht man in Prinzip nicht zurückzuschneiden. Sie
blühen am vorjährigen Holz. An Wildrosen sollen keine verblühten Blumen entfernt werden, da ansonsten
keine Hagebutten entstehen.
Im Allgemeinen bedeutet dies: Zurückschneiden auf 10-15 cm über dem Boden, also ungefähr eine
Handbreit hoch.
Blütezeit und dann:
Während der Blütezeit kann es vorkommen, dass die als Unterlage dienende Wildrose aus der Wurzel einen
sogenannten “Wildtrieb” entwickelt. Diesen Trieb erkennt man an der grauen Farbe, den weniger glänzenden, oft kleineren Blättern, und der Trieb wächst immer unten an der Veredelungsstelle aus der Unterlage.
Besonders bei Hochstamm-Rosen sind sie leicht zu erkennen. Nach Möglichkeit sollten Sie den Wildtrieb an
seiner Austriebstelle abschneiden.
– Nach der erste Blüte erfolgt Rückschnitt der verblühten Blüten der Edelrosen mindestens über dem ersten
voll entwickelten Laubblatt (fünf einzelne Blätter), um eine schnelle zweite Blüte zu erhalten. Viele
klassische und botanische Rosen werden nach der Blüte nicht zurückgeschnitten; diese Rosen blühen nur
einmal im Jahr und bilden häufig dekorative Hagebutten, die als Fruchtschmuck im Herbst und Winter toll
aussehen.
– Ein Herbstschnitt ist bei Rosen nicht ratsam, denn er würde die Gefahr von Frostschäden unnötig erhöhen.
Wer Ordnung im Garten haben möchte, kann Verblühtes oder die Fruchtstände an den Triebspitzen
wegschneiden und / oder die Rosen bis Kniehöhe einkürzen. Schnittgut und Falllaub müssen entfernt
werden, um zu verhindern, dass die Rosen von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.